Paula Gerundt verpasst Weltcup-Medaille nur um Haaresbreite

Am vergangenen Wochenende feierte Paula Gerundt von der Saarbrücker Rudergesellschaft Undine ihre Premiere auf dem „Göttersee“, dem Rotsee, in Luzern.

Am vergangenen Wochenende feierte Paula Gerundt von der Saarbrücker Rudergesellschaft Undine ihre Premiere auf dem „Göttersee“, dem Rotsee, in Luzern. Die Saarbrücker Studentin war dort beim Weltcup-Abschluss mit ihren Teamkolleginnen im Frauen Achter am Start und konnte eines der besten deutschen Achter-Ergebnisse der letzten Jahre erreichen.

Allerdings begann das Regattawochenende mit Problemen in der deutschen Crew, denn es musste Tabea Kuhnert (Magdeburg) aus gesundheitlichen Gründen ersetzt werden. Das Bahnverteilungsrennen am Freitag wurde sicher auch dadurch negativ beeinflusst, denn hier tat sich das deutsche Boot schwer und kam deutlich mit mehr als 15 Sekunden Rückstand auf die Siegerinnen aus Rumänien über die Ziellinie. Auch die Plätze zwei und drei, belegt durch USA und Australien, schienen in weiter Ferne.

Zum Finale konnte die deutsche Mannschaft dann wieder mit Tabea Kuhnert an den Start gehen und hier entwickelte sich ein spannendes Rennen um die Medaillen, in das lediglich die Crew aus China nicht eingreifen konnte. Aber selbst die Polinnen, die im Bahnverteilungsrennen hinter Paula Gerundt & Co. ins Ziel kamen, versuchten es mit einem mutigen Rennauftakt, so dass das deutsche Boot nach 500m zunächst auf Rang fünf lag. An der Spitze des Rennens zeigten die Rumäninnen ihr Klasse und konnten die Verfolgerinnen aus den USA von Beginn an distanzieren. Australien und Deutschland lieferten sich über die Streckenmitte immer deutlicher ein Duell um Rang 3, nachdem die Polinnen zunehmend zurückfielen. Die Australierinnen konnten sich bis zur 1500m-Marke ein kleines Polster von 2 Sekunden auf das deutsche Boot aufbauen, aber auf dem letzten 500m setzte die deutsche Mannschaft alles dran, dieses Polster aufzuholen und so fuhr das deutsche Team die schnellsten letzten 500m aller Boote und die Australierinnen hatte hier Mühe gegenzuhalten. Im Ziel dann ein Photofinish, der deutsche Bugball kam nur Zentimeter nach dem australischen Bugball über die Ziellinie. Die Crew aus „Down Under“ konnte lediglich 0,08 Sekunden Rückstand vor dem deutschen Boot ins Ziel retten! An der Spitze des Feldes zeigten die Rumäninnen ihre Dominanz und konnten die US-Amerikanerinnen um 1,8 Sekunden schlagen. Nach Australien und Deutschland kamen die Polinnen als fünfte und die Chinesinnen als sechste ins Ziel. Hier das Ergebnis:

  1. Rumänien 6:02,92 min
  2. USA 6:04,73 min
  3. Australien 6:09,56 min
  4. Deutschland 6:09,64 min
  5. Polen 6:19,14 min
  6. China 6:21,59 min

Das Finale in Luzern bescherte der deutschen Crew eines der besten internationalen Ergebnisse der letzten Jahre, so nah kam man dem Podium schon lange nicht mehr. Ebenso war das Luzern-Finale nach dem Weltcup in Varese das zweite knappe Finish der deutschen Crew. Im Gegensatz zu Varese, als man Italien um 0,01 Sekunden von Rang vier verdrängen konnte, aber nun mit dem unglücklichen Ausgang für das deutsche Boot. Nichtsdestotrotz bekam das deutsche Boot von Seiten der Trainer eine aufsteigende Tendenz bescheinigt und nun gilt es weiterzuarbeiten und die recht lange Zeit bis zur WM in Shanghai Ende September zu nutzen, um dann im wahrscheinlich noch etwas größeren Starterfeld erfolgreich bestehen zu können.

Als Zwischenschritt bis dahin, ist Paula Gerundt noch für die „World University Games“ nominiert. Diese finden Ende Juli im Ruhrgebiet statt, Rudern wird auf der Wedau-Regattabahn in Duisburg ausgetragen.

 

Ebenfalls am vergangenen Wochenende waren Paul Hebenthal und Ben Friemel in der jüngsten Altersklasse bei den U15 im Einsatz. Die beiden jungen Sportler vertraten den Landesruderverband Südwest, den gemeinsamen Landesruderverband des Saarlandes und von Rheinland-Pfalz, beim Bundeswettbewerb im Jungen- und Mädchenrudern in München im Leichtgewichts-Doppelzweier. Hier konnten die beiden am Freitag auf der 3000m-Langstrecke einen 13. Platz im Feld der 21 Doppelzweier aus allen Landesruderverbänden erzielen.

 

Am kommenden Wochenende steht dann als Abschluss von fünf Regattawochenenden am Stück noch die „Triple Meisterschaft“ in den Großbooten bzw. der Masters und Studierenden in Krefeld statt. Hier werden aus Saarbrücken bei allen drei Events noch einmal Athletinnen und Athleten an den Start gehen, bevor dann die wohlverdiente Sommerpause ansteht.

 

(msf)

Rang vier für Paula Gerundt beim Weltcup in Varese

Paula Gerundt ruderte am vergangenen Wochenende mit dem deutschen Frauen-Achter auf Rang vier beim Weltcup in Varese (ITA).

Der erste Ruderweltcup des Jahres brachte für Paula Gerundt von der Saarbrücker Rudergesellschaft Undine statt einem Start im Zweier die Rückkehr in den deutschen Frauen-Achter, nachdem dort eine Sportlerin verletzungsbedingt ausgefallen war. Am Ort ihres bislang größten Erfolges saß die Saarbrückerin im Bug des deutschen Großbootes. Der gegenüber der Europameisterschaft in Plovdiv neuformierte Achter zeigte auf dem Lago di Varese eine gegenüber der EM verbesserte Leistung. Offensichtlich brachte die Hereinnahme des Zweiers Mührs/Clotten, der bei der EM noch im Zweier antrat, einen Zugewinn an Tempo und letztlich konnten im großen Finale am Sonntag sogar die Bronzemedaillengewinner der EM aus Italien geschlagen werden und das deutsche Team mit der Saarbrückerin rutschte mit Rang 4 näher an die Medaillenplätze heran.

Nachdem das deutsche Boot bereits im Bahnverteilungsrennen am Freitag den Rückstand auf Italien gegenüber der EM verkürzen konnte und das chinesische Boot deutlich hinter sich lassen konnte, wollte die deutsche Crew am Sonntag im Finale um die Weltcup-Medaillen den nächsten Schritt nach vorne machen. Gemeinsam mit Italien ging man das Rennen sehr offensiv an und überquerte auf Rang 3 die 500m Marke, hauchdünn hinter Italien und sogar noch auf Tuchfühlung mit den großen Favoritinnen aus Großbritannien. Auf dem Mittelteil der Strecke schoben sich dann die beiden Übersee-Boote aus Australien und den USA an den Deutschen vorbei, während die Italienerinnen ihrem Anfangstempo Tribut zollen mussten. Auf den letzten 500m entbrannte dann ein harter Kampf zwischen Deutschland und den Gastgeberinnen um Rang vier, den am Ende die Crew von Paula Gerundt um die Winzigkeit von 1/100sec für sich entscheiden konnte. An der Spitze des Rennens lieferten die Britinnen eine weitere Meisterleistung ab und konnten sich vor den US-Amerikanerinnen durchsetzen. Die Australierinnen folgten mit etwas Abstand auf Rang 3, deutlich zurück das Boot aus China.

  1. Großbritannien 6:01,56 min
  2. USA 6:03,50 min
  3. Australien 6:06,80 min
  4. Deutschland 6:09,63 min
  5. Italien 6:09,64 min
  6. China 6:28,68 min

Gegenüber rudern.de, dem Webportal des Deutschen Ruderverbandes, zeigt sich Bundestrainer Alexander Schmidt nach dem Rennen sehr zufrieden: „Die Mannschaft ist das ganze Rennen über offensiv geblieben und hat mit Selbstvertrauen gerudert. Den bedauerlichen Ausfall von Annabelle Bachmann, die auch in Luzern fehlen wird, und weitere gesundheitliche Probleme haben wir sehr gut kompensiert.“

Mit dem Verweis auf Luzern gab Schmidt auch schon einen Hinweis auf das nächste Ziel: den Weltcup in Luzern der bereits am übernächsten Wochenende auf dem Programm steht. Hier ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit der Rückkehr der rumänischen Olympiasiegerinnen zu rechnen, die nach der „Holzmedaille“ der EM sicher noch eine Rechnung offen haben. In Luzern wird es somit sicher noch einmal einen sehr aussagekräftigen Formtest geben, bevor dann aufgrund der erst spät im Jahr stattfindenden WM ein sehr langer Trainingsblock folgt.

Während für Paula Gerundt nun eine Woche Training für den Weltcup Luzern ansteht, geht es am Mittwoch dieser Woche für die U23- und Junior-Athleten der Saarbrücker RG Undine zu deren nationalem Saisonhöhepunkt: ab Donnerstag finden in Köln auf dem Fühlinger See die Deutschen Jahrgangsmeisterschaft der U17/ U19/ U23 statt. Hier finden am Samstag die Finals der U23 statt und am Sonntag die Finals der U17- und U19-Klassen. Nach erfolgreichen Vorbereitungsregatten rechnen sich die Sportlerinnen und Sportler von Landesstrainer Diethelm Maxrath bei der DM gute Chancen aus.

(msf)